Auf der ‚Great Ocean Road‘!

28.11.2010
Ich bin ja mal gespannt, wie das Wetter auf der landschaftlich angeblich so tollen Straße sein wird, auf die ich heute starten will! Nach den bisherigen Erfahrungen müsste es eigentlich gut werden, sobald ich die Stadt verlassen habe…
Aber erst mal muß ich mich quer durch die Stadt Richtung Südwesten durchfinden. Aber das geht gut – die Beschilderung ist vorzüglich! Als ich gerade eine Riesenbrücke über den Yarra-Fluß befahren habe, sehe ich plötzlich eine Ausfahrt nach ALTONA! Nicht zu glauben, es ist wirklich sehr europäisch hier – sogar an einer Steiner-Schule fahre ich kurz danach vorbei! Nur die Bauweise der Häuser erinnert mich mehr an die vertrauten Ansichten aus Kalifornien – alles nur auf Holzrahmen, ob es hier wohl auch Erdbeben gibt? Fertig gestellt, sehen die Häuser dann allerdings wie Ziegelhäuser aus!

Es regnet immer noch, aber es sind immer wieder „blaue Flecken“ am Himmel zu sehen. Am Horizont sieht es schon aus, als ob es „für ein Herrenhemd“ reichen würde – und spätestens dann soll es ja schön werden…!

Tatsächlich – als ich an Geelong vorbei bin und in Anglesea auf die GOR einfahre, lacht die Sonne vom Himmel (und hinter mir sieht es aus, als ob die Welt untergehen wollte!). Aber speziell an den Vorgärten hier sieht man, wie gut der Regen getan hat und noch immer tut: Es steht alles in vollster Blüte! Vor allem sind hier Rosen in allen Farben und Größen zu sehen – es ist manchmal wie aus einem kitschigen Film! Aber auch alles andere wuchert wie Unkraut hier!

Aber bald werden meine Augen von der Flora abgelenkt – die ersten Ausblicke auf die Küste lassen erahnen, was mich in den nächsten Stunden erwartet! Im Moment sind es einfach nur traumhafte Strände, mit vielen architektonisch interessanten Häusern an der dahinter liegenden, immer steiler werdenden Küste! Manche sehen aus wie Vogelhäuser, auf den langen Stelzen, auf denen sie stehen! Und dann muß ich wirklich an jedem ‚Outlook’ anhalten – so atemberaubend schön ist die Landschaft, vor allem, weil das Meer ziemlich aufgewühlt ist und ordentliche Wellen das blaue Wasser krönen!








Der Leuchtturm von Cape Otway zeigt mir an, dass jetzt das für die Seefahrt so richtig gefährliche Stück Küste beginnt – es sollen auch zahlreiche Wracks von gesunkenen Schiffen überall da unten rumliegen! Zum Tauchen wahrscheinlich ein Traum – aber bei den derzeitigen Wassertemperaturen und dem Seegang eher nicht anzuraten! Die hohe Dünung wird jedoch überall von unzähligen Surfern genutzt!
Es münden immer wieder Bäche und kleinere Flüsse ins Meer, jetzt können die noch genutzt werden zum Boot fahren und auch zum ungefährlichen Schwimmen. In ein paar Wochen werden sie wohl kein Wasser mehr führen… Die kleinen Küstenstädtchen leben offenbar wirklich nur von den Touristen – es gibt alles, was deren Herz begehrt, vor allem Souvenirs, Cafés und Pubs an jeder Ecke! Und man merkt deutlich, dass offenbar vor allem überseeische Touristen hier unterwegs sind – alle paar Kilometer wird man auf den Linksverkehr hingewiesen! Das habe ich bisher noch nirgends so gesehen!
Kurz hinter Apollo Bay führt die Straße wieder quer durchs Inland, doch das ist nicht minder schön! Eine mehr als idyllische Landschaft mit relativ hohen Hügeln – grün, grüner, am grünsten!

und immer wieder gesprenkelt mit Schafen und Rindern und manchmal auch mit Heuballen! Dazwischen auch immer wieder richtiger ‚Urwald’, auch hier wachsen vereinzelt noch Baumfarne! Überall durch die Wiesen verlaufen Bäche, die richtig viel Wasser führen und auch in den Senken stehen große Pfützen! Ein kleiner Abstecher nach ‚Johanna Beach’ bringt mich zu einem Hotspot für Drachenflieger! Ich könnte stundenlang zuschauen, wie sie sich immer wieder in Richtung Wasser fallen lassen und dann doch schnell wieder aufsteigen! Inzwischen hat es sich auch wieder bewölkt und manchmal sieht es aus, als ob sie durch ein Loch in den Wolken in den Himmel aufsteigen wollten – Ikarus lässt grüßen!

Doch dann künden die ersten Hinweisschilder den Höhepunkt meiner heutigen Fahrt an – die ‚Twelve Apostles’ (die ja nur noch 8 sind!). Für heute begnüge ich mich mit dem Blick auf einen der imposanten Felsblöcke mitten im Meer, den man von der Straße aus schon gut sehen kann. Die genauere Betrachtung der 12 Apostel hebe ich mir für morgen auf!


Obwohl es schon kurz vor 7h ist (wie ich plötzlich bei einem Blick auf meine Uhr feststelle), ist es noch relativ hell, trotz der grauen Wolken! Aber für mich wird es höchste Zeit, dass ich mir ein Quartier für die Nacht suche! Das ist gar nicht so einfach, wie ich dachte! Es sind einige Schulklassen unterwegs (klar – es ist kurz vor Ende des Schuljahres!) und die günstigen Backpacker-Quartiere in meinem Zielort Port Campbell sind alle ausgebucht! Aber ich bekomme von einem die Empfehlung, es mal bei ‚Flashpackers’ zu versuchen, einem kleinen Bed&Breakfast ein wenig von der Küste entfernt!
Tatsächlich, dort ist noch ein Zimmer frei – kostet allerdings 70$ die Nacht, aber was soll’s! In meinem jetzigen Auto kann ich ja leider nicht übernachten, abgesehen von der Größe wäre es jetzt auch ein wenig zu kalt!
Aber dieses Haus ist wieder mal ein Glücksfall: Absolut sauber, sehr schön eingerichtet und es gibt alles, was man braucht. Neben Kaffee und Tee und dem üblichen Heißwassertopf ist in der gut ausgestatteten Küche für die gemeinsame Nutzung auch an Milch gedacht und ein paar Kekse und falls man sich selbst etwas kochen möchte, gibt es auch alle Gewürze, Essig, Öl, Butter und Zwiebeln! Alles das, was man normalerweise nicht immer mit sich trägt oder für eine Mahlzeit einkaufen kann! Die Pension gehört Mark, einem Mann Mitte 40 und seinem halbwüchsigen Sohn – ist schon erstaunlich, dass trotzdem alles so gut in Schuß ist! Neben mir sind noch zwei junge deutsche Frauen da und 2 australische Pärchen. Kurz nach meiner Ankunft wird der Kamin angemacht und wir sitzen noch lange im warmen ‚Wohnzimmer’ zusammen und klönen.
In den Zimmern ist es allerdings ziemlich kühl, aber es gibt so viele Decken, wie wir möchten und ich bin überzeugt, ich werde heute gut schlafen!

4 Antworten zu Auf der ‚Great Ocean Road‘!

  1. Sohn #2 schreibt:

    schön, das es wider was zu lesen gibt.
    Aber warum ist der Text zum Schluss hin durchgestrichen?
    Und warum ist das seltsam, das alles so gut in Schuss ist bei den beiden? 🙂
    Weil’s Männer sind?

    • grannyontour schreibt:

      Irgendwie bin ich wohl auf eine Fornatierung geraten – habe schon allerhand probiert, läßt sich aber nicht rückgängig machen. Sobald ich mal mehr Zeit habe, setze ich die Seite neu auf! Man kommt ja hier zu nichts…

  2. carola schreibt:

    Du kannst die formatierung löschen, in dem du nach dem ersten durchgestrichenen wort einen neuen absatz (enter/return) machst und dann dort in der formatierungsleiste das „B“ evtl. doppelt anklickst.
    sollte das funktionieren, markierst du den nachfolgenden text bis ans ende und klickst auf das „B“ (evtl doppelt -)

    so, und ich muß auch mal klagen : ist schwierig hier bei word press mit diesem untermenüs . . . manches kann ich erst im fünften/sechsten anlauf lesen . . . *seufz*

    weiterhin viel spass, muß mal gucken ob ich heute was nachlesen k.a.n.n. ( wie gerade eben beschrieben: schwierig, schwierig . . .)

    • grannyontour schreibt:

      Ich weiß, ich weiß – mir geht es da mit meinem kleinen Notebook nicht besser. Ich behelfe mich damit, daß ich unter ‚Ansicht‘ soweit wie lesbar runterzoome! Dann sind die Menüpunkte alle einigermaßen zu sehen!

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