Ein bißchen Louisiana und Texas – gewürzt mit einer Spur Tabasco!

Freitag, 17.6.2011

Nach einem schnellen Frühstück mit Tee und den restlichen ‚cereals’ mit Joghurt packe ich schnell noch mein Gepäck – das ist fix gemacht, denn eigentlich hatte ich gestern schon alles soweit fertig, dass ich heute nur noch die letzten Sachen von der Nacht einpacken muß! Meine Päckchen habe ich nun doch nicht mehr auf die Post bringen können, also kommt alles in eine große Plastiktasche und ich werde sie irgendwann in den nächsten Tagen von unterwegs ‚expedieren’!
Gayl ruft mir freundlicherweise ein Taxi, das mich zur Hertz-Station mitten im French Quarter bringen wird – von dort habe ich dann wieder einmal ein Auto für die Tage bis zum Abflug nach Costa Rica!

Bei der Auto-Übernahme geht alles glatt und der Weg aus der Stadt hinaus Richtung ‚Plantations’ ist schnell gefunden! Ich will mir nämlich heute erst einmal diese alten Baumwoll- und Zuckerrohr-Plantagen bzw. die ‚Herrenhäuser’ davon anschauen – ein wenig „Vom Winde verweht“ und „Fackeln im Sturm“ nachspüren :-)!
Eine Weile geht es auf dem Highway entlang, von dem ich auf eine größere Landstraße Richtung Nordwesten fahre! Von der führt mein Weg auf eine riesige Brücke über den Mississippi und dann auf eine ganz kleine Landstraße – die ‚Great River Road‘! Das war früher die Hauptverbindungsstraße zwischen den Plantagen und New Orleans und ist heute zum Teil eine Touristenstraße und zum Teil Zufahrtsweg zu einigen Zuckerfabriken hier in der Gegend! Es ist ziemlich leer, was mich ein wenig erstaunt, aber ist noch nicht Wochenende! So überholen mich oder kommen mir nur einige wenige Laster entgegen!
Es ist ein schönes Fahren, immer wieder gibt es was zu entdecken! Ob es nun ein kleiner Friedhof einfach so am Straßenrand ist oder ein paar verfallene Häuschen und Scheunen oder auch Dorfkirchen und auch schon die erste Plantage („Evergreen“ – jedoch nur nach Voranmeldung zu besuchen!). Letzteres ist wirklich sehr schade, denn hier soll es neben dem Haupthaus noch mehr als 30 weitere alte Gebäude auf dem Gelände geben!

Die erste, die ich auf meiner ‚Wunschliste’ stehen habe, ist die Plantage „Laura“ – benannt nach der letzten Besitzerin, ein Kind aus deutsch-französisch-stämmiger Familie, die die Plantage mit 19 Jahren übernommen hat und erst im Alter von fast 103 Jahren gestorben ist! Zu ihrem 100.Geburtstag war auch der damalige Präsident der USA als Ehrengast erschienen und nach den offiziellen Gratulationen soll die rüstige alte Dame ihn gefragt haben, ob er nicht ein Tänzchen mit ihr wagen wolle :-)!

Wie ich heute hier lerne, gibt es eine eindeutige Möglichkeit, ‚amerikanische’ Plantations von den ‚kreolischen’ (also französische, englische, deutsche oder auch aus allem gemischte Besitzer) zu unterscheiden: Amerikanische sind immer ganz und gar weiß gestrichen und die kreolischen immer in Pastellfarben! Dann war also „Evergreen“ eindeutig eine amerikanische…
„Laura“ ist durch einen Verein vor dem Verfall gerettet worden – sie gilt als Paradebeispiel der relativ seltenen noch erhaltenen ‚kreolischen’ Plantagen. Vor Jahren ist ein Teil abgebrannt, aber das verbliebene Gebäude ist im alten Stil wieder restauriert worden und sehr liebevoll mit Original-Einrichtungsstücken, die von der Familie der früheren Besitzerin überlassen wurden, versehen worden!
Diese großen Gebäude hier wurden, wegen des äußerst weichen Untergrunds, alle auf gemauerten Säulen gebaut! Diese Säulen wiederum standen auf gemauerten Pyramiden, die bis zu 3 m in den Boden hinein reichten! So war gewährleistet, dass die Gebäude nicht im Lauf der Zeit einfach im sumpfigen Boden versanken! Der Boden zwischen den Säulen wurde mit Ziegelsteinen gepflastert, so hatte man sozusagen einen ‚Keller‘ geschaffen, der auch noch (durch die Feuchtigkeit) einigermaßen ‚gekühlt‘ war!
Hier auf „Laura“ wurde dieser ‚Keller‘ vor allem als Weinkeller benutzt, mit Weinhandel wurde ein nicht unbeträchtlicher Teil des Vermögens, neben dem Zuckerroher-Anbau, erwirtschaftet! Noch heute sind in diesem Bereich des Hauses allerhand ‚Überbleibsel’ aus der Zeit zu sehen!

Das erste Obergeschoß eines kreolischen Hauses war über breite Treppen zugänglich, die auf die das ganze Haus umgebende Veranda führten! Von dort gab es verschiedene Eingänge in die privaten Räume der Männer und Frauen – man landete also direkt im Wohn-/Schlafzimmer (auch dem einer Frau), ehe man sich im Falle von längeren Geschäftsverhandlungen in das Wohn- oder Esszimmer der Familie im Zentrum des Hauses zurück zog. Zu der Zeit damals war es für die ‚amerikanischen’ Geschäftspartner und Gäste einfach ‚shocking’, im Schlafzimmer einer Dame zu landen!
Das war ja nicht nur auf Laura so, sondern es kam relativ häufig vor, daß Frauen eine Plantage führten! Bei kreolischen Familien waren damals schon Männer und Frauen absolut gleichberechtigt! Die Plantage wurde stets an das Kind übergeben, das am besten geeignet erschien – und das waren sehr oft Frauen!

Für kreolische Familien war der Eintritt ins Schlafzimmer das normalste der Welt, für die prüden ‚Amerikaner’ ein Alptraum! Daher wurde hier später ein Extra-Empfangs-Raum eingerichtet (der zwar auch nur durch das Schlafzimmer zu erreichen war, in dem man aber nicht in unmittelbarer Sichtweite des Bettes mit der Geschäftspartnerin sprechen mußte!).

Die Häuser hatten zahlreiche ‚französische’ Fenster (also bis fast zum Boden reichende), die stets auf den Fluß ausgerichtet waren – in den Zeiten ohne Klimaanlage war jedes leichte Lüftchen vom Wasser her ein Segen!
In den trockendsten Monaten des Jahres jedoch (von kurz vor Weihnachten bis etwa Ende März), wenn auf den Plantagen nichts Besonderes anstand und es auch in der Stadt auszuhalten war, lebten die Familien in ihren Villen in New Orleans (und feierten dort übermütig den ‚Carneval’ mit!).



Während der Tour durch das Gelände besuchen wir auch eine der Original-Sklaven-Wohnhütten – zwei winzige Kämmerchen, in denen in einem gekocht und gewohnt wurde und im anderen geschlafen wurde (egal, wie große die Sklaven-Familie war. Unter dem Häuschen wurden Hühner gehalten, manchmal gab es im kleinen dazu gehörigen Gartenanteil auch eine Ziege! Zwischen diesen Hütten und dem Haupthaus liegen die Küchengebäude, in denen alle Mahlzeiten, ob für die Familie oder die Sklaven, zubereitet wurden! Nächst zu den Küchengebäuden war auch der später abgebrannte Bereich, von dem heute nur noch die Stümpfe der gemauerten Säulen zu sehen sind. Ein ausgedehnter Hausgarten mit allem, was in so einem großen Haushalt an Gemüse und Kräutern so gebraucht wurde, schloß an den Küchenbereich an, ebenso gab es verschiedenste Obst-Gärten!

Als Besonderheit gab es hier auf dieser Plantage ein „Retirement House“, also eine Art Altersheim, für die Sklaven, die aus Altersgründen nicht mehr arbeiten konnten.
Laura, die letzte Besitzerin, hatte wohl als Kind ein sehr traumatisches Erlebnis mit ihrer sehr selbstherrlichen Großmutter und wie die ihre Sklaven behandelte – so wollte sie auf keinen Fall werden! Die Sklaven profitierten davon, weil sie aus diesem Grund sehr menschliche Bedingungen geschaffen hat!
Für Besucher der Familie gab es ein Extra-Gästehaus auf dem Gelände – im Haupthaus waren für Übernachtungs-Besucher keine Räumlichkeiten vorhanden!

Was für eine interessante Führung in einem außerordentlich schönen Haus bzw. Gelände, obwohl es hier keine der berühmten ‚Freitreppen’ gibt (die sind wohl eher in den ‚amerikanischen’ Herrenhäusern zu finden) und so die Film-Erinnerungen etwas zu kurz kamen :-)! Dafür habe ich jedoch vieles erfahren, was mir bisher überhaupt nicht bekannt war! Das hat sich in jedem Fall gelohnt! Den Besuch im angrenzenden ‚gift shop’ verkneife ich mir – es ist eine solche Unsitte überall auf der Welt, dass immer und überall so ein Laden, mit mehrheitlich ziemlichem ‚Ramsch’, auch bei richtig schönen und interessanten Örtlichkeiten, die Einnahmen noch ordentlich anschwellen lassen soll!

Jetzt aber wieder zurück auf die ‚Great River Road‘! Die berühmteste der ‚Plantations‘ wartet noch auf mich – „Oak Alley Plantation“! Das ist so ein Gebäude, wie sich „Lieschen Müller“ (oder Christine Werner) ‚Südstaaten-Romantik‘ so vorstellt! Aber die Romantik vermindert sich bereits, als ich die Schlange vor der Einfahrt sehe und verschwindet ganz bei den verlangten Eintrittpreisen! Das muß ja wirklich nicht sein – es gibt bestimmt noch Anderes hier entlang der Straße zu sehen!

Ich kann z.B. genau gegenüber auf den Deich fahren und einen Blick über den „Old Man River“ schweifen lassen!

Aber auch sonst gibt es hier überall etwas zu entdecken – es sind soviele kleine Örtchen am Wegesrand, wo die Zeit still zu stehen scheint!

Donaldsonville ist z.B. so ein kleines Städtchen – voll von alten Gebäuden und historischen Straßenzügen! Man kann gespannt sein, ob die Gemeinde das nutzt, um auch ein wenig vom „Touristenkuchen“ des ‚Plantations‘-Rummel abzubekommen! Es müßte zwar einiges investiert werden, aber könnte sich schon lohnen…

Hier muß ich nun von der ‚Great River Road‘ auf die Nationalstraße Richtung Baton Rouge fahren! Fahre da eine ganze Weile und finde auch wieder einiges zum Staunen – aber irgendwann wundere ich mich doch, daß es immer noch keine Hinweisschilder auf Baton Rouge gibt! Zeitmäßig müßte ich es längst erreicht haben!


Als dann aber auch noch die Sonne im ‚Osten‘ statt im Westen untergeht, kommt mir das sehr spanisch vor und ich halte an, um meine Karte zu studieren! Himmel – ich bin ja ganz verkehrt! Ich habe offensichtlich in Donaldsonville die ‚South‘- statt der ‚North‘-Abzweigung genommen! Dummerweise bin ich hier auch noch im absoluten „Netz-Nirvana“ und kann meine Gastgeberin für die nächsten beiden Nächte nicht einmal anrufen! Sie wird sich Sorgen machen – ich hatte gesagt, ich werde so gegen 18h ankommen und das wären noch 10 Minuten. An einer Tankstelle darf ich aber schnell übers Festnetz telefonieren (und das kostet nicht einmal etwas) und kann meine deutliche Verspätung ankündigen!
Danach geht es immer hart an der erlaubten Geschwindigkeit entlang zurück und dann das letzte Stück noch auf die Autobahn! Die Beschreibung von Deborah, wie ich von der zu ihr komme, war sehr gut und kurz vor 19h stehe ich vor ihrer Tür!
Erst herzliche Begrüßung und danach ‚Zimmerauswahl‘ – ich kann in zwei Zimmern erst die Matratzen testen, ehe ich mich entscheide, in welchem Bett ich schlafen möchte :-)! Ich nehme das breitere (und auch bequemere für mich) und springe schnell unter die Dusche! Deborah hat schon das Abendessen soweit vorbereitet und muß es nur noch endgültig fertigstellen – ich fahre in der Zeit fix zum nächsten Drugstore um die Ecke, um den Wein zum Essen zu besorgen!

Der Abend vergeht mit leckerem Essen (Spinat – köstlich spicy durch Jalapeno-Käse, Grillades – lange geschmorte, auf der Zunge schmelzende Schweinsmedaillons, Reis – speziell gekocht), Rotwein aus Argentinien und viel Erzählen ganz schnell und ich verschwinde gegen 11h ins Bett! Morgen früh will Deborah mit mir downtown zum Farmers Market fahren und hinterher will sie mir ein wenig die Stadt zeigen!

Samstag, 18.Juni 2011

Leider wird aus unserem Marktbesuch nichts – Deborah hat eine ordentliche Kopfschmerz-Attacke (Migräne?)! Sie liegt, mit starken Tabletten versorgt, in ihrem Fernsehsessel im Wohnzimmer! Am späten Vormittag ist es jedoch etwas besser und wir wollen versuchen, noch etwas vom Markt zu sehen!
Die Fahrt in die Innenstadt erstaunt mich sehr! Baton Rouge ist immerhin die Hauptstadt des Bundesstaates Louisana, hat um die 300.000 EW und wirkt wie tot beim Durchfahren! Deborah erzählt mir, daß das damit zusammen hängt, daß es eine mehr oder weniger reine ‚Verwaltungsstadt‘ sei und am Samstag eben niemand arbeiten würde.

Trotzdem – so ‚verlassen‘ habe ich ein Stadtzentrum noch nirgendwo erlebt. Es gibt wohl Bestrebungen, durch Neubau von Wohnungen, Umgestaltung der Innenstadt etc. wieder Leben ins Zentrum zu bringen, aber sowas dauert ja bekanntlich…

Die Marktleute packen gerade zusammen, als wir ankommen – schade! Nicht weit entfernt ist jedoch das ‚Shaw Center of Arts‘, wo wir im Restaurant gemütlich einen köstlichen Salat zum Lunch essen! Rund um uns herum wimmelt es nur so von Kids mit Schwertern, Augenklappen und schwarzen ‚Kopftüchern‘ – ist irgendwo ein Piratenschiff gelandet :-)?

Als wir später ins Hauptgebäude gehen, weil wir von der Dachterrasse den Blick auf die Stadt genießen wollen, klärt sich das auf! In einem dort auch befindlichen Theater ist heute „Become a pirate“ angesagt – und Kinder wie auch manche der Eltern sind der Aufforderung nachgekommen! Es ist ein herrliches Bild – so viele verkleidete und geschminkte Kleine und Große!

Der Blick vom Dach ist super – vor allem auf das direkt nebenan stehende ‚Old Capitol‘ des Staates. Sieht eigentlich eher aus wie ein Schloß mit viel Zinnen und Türmchen! Auf der anderen Seite der Stadt ragt das ‚New Capitol‘ wie eine Nadel in den Himmel! Es ist das höchste ‚Capitol‘ aller Bundesstaaten und darauf ist man hier auch entsprechend stolz! Der Blick geht natürlich weit über den Mississippi – an einem Ufer sind ganz in der Nähe zwei alte Schaufelraddampfer festgemacht, die heute als Spielbanken dienen! Weit entfernt sieht man das riesige LSU-Stadion für Football-Spiele, genannt „Death Valley“ (früher’Deaf Valley‘)! Der Name kommt von der guten Akustik des Stadionbaus, die das Gebrüll der 92.000 möglichen Zuschauer bis auf knapp 120 Dezibel verstärkt! Für die Auswärtsmannschaften so gut wie immer ein K.O.-Kriterium :-)!
Man sieht von hier oben auch überall Baustellen der ‚Beautification‘-Projekte – aber selbst von hier oben wirken die Straßen erschreckend ausgestorben!
Bevor wir das Gebäude verlassen, besuchen wir noch den Gift Shop – vielleicht gibt es einen Aufkleber von der Stadt für meinen Koffer? Nein, leider nicht – aber ich finde ein paar CDs mit typischer Musik hier aus der Gegend und da nehme ich mir doch gleich zwei als spezielles Souvenir mit :-)! An der Kasse fragt Deborah die Kassiererin, ob ich als Ausländerin überhaupt die 16% ‚tax‘ bezahlen müßte! Da muß erst Rücksprache mit der Besitzerin gehalten werden. Sie nickt das ab und ich freue mich – wie Deborah mir sagt, geht das bei den meisten Geschäften hier. Gut zu wissen – die Steuern machen ja alle Artikel hier immer gleich um einiges teurer…
Auf die Art kommt aber Deborah auch mit der Besitzerin ins Gespräch und findet offene Ohren bei ihrer Frage, ob hier vielleicht Bedarf für handgenähte Stoff-Taschen ihrer Kooperative in Nicaragua besteht. Ja – das wäre eine tolle Sache und es wird ein ‚Probelieferung‘ für nächste Woche vereinbart!

Deborah hat in einer kleinen Gemeinde in Nicaragua vor Jahren eine Kooperative gegründet! „Hilfe durch Selbsthilfe“ ist das über allem stehende Motto! Sie hat inzwischen mit Hilfe ihrer Kirchengemeinde eine Reihe von Werkstätten eingerichtet (und auch mit z.B. (Tret-)Nähmaschinen und Solareinrichtungen versorgt!) Dort stellen die Einheimischen Produkte her, die dann entweder vor Ort verkauft werden oder Deborah bringt sie mit in die USA (wie im Falle der Taschen)! So haben sich einige Familien dort schon einen guten Lebensunterhalt sichern können!

Nach dem „Shaw“, wie das Zentrum hier kurz heißt (ein wunderbarer ganz moderner Bau http://www.shawcenter.org/ – ein erster erfolgreicher ‚Schritt‘, um das Zentrum zu beleben!) geht es gleich gegenüber ins Kontrastgebäude! Nicht nur außen sieht es aus wie ein Schloß (auch mit einer schönen Freitreppe), auch das Holz-Treppenhaus innen sieht aus wie aus einem mittelalterlichen europäischen Schloß entwendet :-). Die Krönung ist das Dach mit vielfarbiger Bleiverglasung! Heute kann man leider die oberen historischen Räume nicht besichtigen, da dort gerade eine Hochzeitsfeier stattfindet – sehr schade!

Das Erdgeschoß ist jedoch zugänglich und dort gibt es allerhand über die wechselvolle Geschichte dieser Stadt zu erfahren, die um 1700 herum von Franzosen gegründet wurde, denen sie jedoch von England abgenommen wurde. Danach fiel sie kurzzeitig in spanische Hände und nach dem Aufstand der Bevölkerung gegen die Spanier war sie kurzzeitig sogar mal eine „Republic West Florida“, ehe sie von Louisiana vereinnahmt wurde. Nach dem Sezessionskrieg wurde sie 1862 an die ‚Nordstaaten‘ übergeben und New Orleans wurde eine Weile Hauptstadt von Louisiana. Seit 1882 hat Baton Rouge jedoch diesen Titel wieder inne!
Baton Rouge ist eines der US-Zentren der Petrochemie! Exxon z.B. hat hier seine zweitgrößte Raffinierie. Auch Dow Chemical hat nahe Baton Rouge eine riesige Produktionsstätte!
Der Hafen der Stadt ist der am weitesten im Landesinneren gelegene Hochseehafen der USA! Dafür wird ständig eine Fahrrinne von etwa 14m Tiefe auf ungefähr 400 km Länge freigehalten! Zuständig für diese Arbeit ist das ‚United States Army Corps of Engineers‘, das aus 650 Soldaten besteht, aber zusätzlich aus über 34.000 Zivilisten! Es wird auch eingesetzt bei Straßenbauprojekten in schwierigem Gelände, Deicharbeiten, Brückenprojekten, und auch Großprojekten des ‚Ministry of Housing‘, dem Wohnungsbauministerium.

Ein großer Bereich der Ausstellungsräume ist dem früheren, sehr umstrittenen demokratischen Gouverneur Huey P. Long gewidmet – sehr interessante Informationen über den Mann, der schon Anfang der 30er-Jahre eine ‚Umverteilung‘ der Vermögen in den USA anstrebte, der 1936 gegen (den ebenfalls demokratischen) Franklin D. Roosevelt als Präsidentschaftskandidat antreten wollte, weil dessen geplanten Restrukturierungen ihm nicht weit genug gingen, der aber 1934 (wahrscheinlich deswegen) schon ermordet wurde!

Vom ‚Old Capitol‘ fahren wir jetzt zum 137 m hohen ‚New Capitol‘, dessen Bau eben dieser Gouverneur in 1928 initiiert hatte und das 1932 fertig gestellt wurde! Ein mehr als imposantes Gebäude mit eindrucksvollen Parkanlagen drumherum (in einem der Parks ist auch der Wohnsitz des Gouverneurs). Leider ist es so hoch, daß es beim besten Willen nicht möglich ist, davon von hier ein Foto zu machen – beeindruckend! Rings um die Basis des Gebäudes ziehen sich Skulpturen, die mit der Geschichte und den Berufen Louisianas zu tun haben – so sind dort auch eher ‚mindere‘ Berufe wie Baumwollpflückerinnen, Farm- oder Bauarbeiter dargestellt! Die große Freitreppe besteht aus 48 Stufen, in deren Vorderseite jeweils der Name eines US-Bundesstaates eingraviert ist. Die beiden letzten Bundesstaaten Hawaii und Alaska wurden erst später auf die 48. Stufe graviert – da davon während der Bauzeit noch niemand wissen konnte! Nach den ersten 13 Stufen (den 13 Gründungsstaaten der USA) ist ein kleines Podest, von wo es dann mit den restlichen 37 Staaten weiter geht – bei denen ist dann jeweils das Beitrittsdatum mit eingraviert worden! Man kann neugierig sein, wie oder wo ein evtl. 51.Bundesstaat dort Platz finden würde :-)!

Wir wollen auf die Aussichtsplattform oben auf der Spitze des Turmes fahren! Dazu gibt es jedoch innen im Gebäude eine Sicherheitskontrolle wie am Flughafen – und ich habe mein Taschenmesser in meiner Handtasche (niemand hatte mir gesagt, daß wir durch so eine Kontrolle müssen)! Wir fragen, ob wir es nicht für die paar Minuten bei den Sicherheitsleuten oder beim Auskunftsschalter hinterlegen dürfen – nein, ‚it has to leave the building‘! Man kann es mit der Sicherheit auch übertreiben – noch dazu heute am Samstag, wo sowieso niemand der Mitarbeiter dort arbeitet…
Wir mußten das Auto ein ganzes Stück weit entfernt parken und es ist brütend heiß draußen! Deswegen beschließt Deborah, mit meiner Handtasche (und dem Taschenmesser drin) vor dem Eingang im Schatten auf mich zu warten, damit ich nicht den Weg zusätzlich habe. Das darf sie eigentlich auch nicht, sie müßte auch die Treppe hinunter gehen – aber das wird dann doch nicht mehr kontrolliert (wahrscheinlich ist es den Sicherheitsleuten auch zu heiß draußen!).

Die Aussicht von oben ist überwältigend. Man sieht aber auch, daß gleich hinter den Parks die eine Seite der Stadt nur aus petrochemischer Industrie besteht – wie ein Krebsgeschwür! Ich schaue daher lieber ein wenig in den anderen Richtungen und habe dabei auch einen Blick auf die sog. ‚Pentagon Barracks‘, die von Anfang des 19.Jh. stammen. Nach anfänglicher rein militärischer Nutzung waren sie zwischenzeitlich mal Universitätsgebäude und dienen heute z.T. als Büros und z.T. als Wohnungen für pensionierte Staatsbeamte. Ein hübsches Gelände ist das mit viel Grün dazwischen und rund herum – so zu wohnen praktisch mitten in der Stadt ist nicht das Schlechteste!


Jetzt fahre ich aber schnell wieder hinunter, damit Deborah nicht so lange warten muß! Beim Warten auf den Aufzug entdecke ich einen Extra-Briefkasten für das Capitol-Building (der aber nicht mehr in Betrieb ist) und einen der ‚Prägautomaten‘, die es offenbar auf wirklich allen hohen Gebäuden in den USA gibt:-)!

Unten angekommen, schaue ich mir nur noch kurz das beeindruckende Foyer des Gebäudes an und dann geht es wieder hinaus, wo Deborah mit meiner Tasche schon auf mich wartet!

Das Auto ist jetzt natürlich brütend heiß, es stand voll in der Sonne! Alle Stellplätze im Schatten auf dem riesigen Parkplatz sind für Capitol-Angestellte reserviert, auch samstags (mit Abschleppen wird bei Zuwiderhandlung gedroht!) – aber natürlich ist nicht einer von denen besetzt…
Aber die Klimaanlage in meinem kleinen Auto ist so schlecht nicht und so wird die Temperatur bald wieder angenehmer! Wir machen noch einen kleinen Schlenker durch das historische Viertel von Baton Rouge (ein winziges Abbild von New Orleans), ehe wir uns wieder auf den Heimweg begeben! Obwohl es jetzt hier garnicht viel zu sehen gab, haben wir den Nachmittag gut ausgefüllt!

Da ich für heute Abend „Wiener Schnitzel“ versprochen habe, müssen wir auf dem Weg zurück noch einen entsprechenden Supermarkt finden! Aber das ist hier garnicht so schwer – es gibt einen italienischen Supermarkt, wo es sogar schon in der richtigen ‚Dünne‘ fertig geschnittene Kalbsschnitzel gibt und bei Whole Foods holen wir noch den passenden Salat dazu!
Das ist ja ein schnelles Essen heute, was Deborah mit großem Appetit genießt (für sie das erste „Wiener Schnitzel“ ihres Lebens!). Auch heute sitzen wir noch eine Weile beieinander und Deborah erzählt mir viel von ihrer ehrenamtlichen Arbeit in Nicaragua – dass scheint auch ein ganz faszinierendes Land sein!

Sonntag, 19.Juni 2011

Heute begleite ich Deborah in ihre (Episkopal)Kirche zum Sonntagsgottesdienst, nachdem ich in Australien schon einen presbyterianischen besucht hatte. Ich bin ja einigermaßen ratlos, warum es überhaupt so vieler unterschiedlicher Ausprägungen bedarf – wo doch alle an das Gleiche glauben. Denn neben diesen beiden (lutherischen) gibt es ja noch jede Menge anderer, vor allem hier in den Staaten…

Die Kirche ist downtown, garnicht so weit entfernt vom ‚Old State Capitol‘. Ein hübscher alter Bau im neugotischen Stil empfängt mich und als erstes gehen wir in den Gemeindesaal, wo sich alle vor dem Gottesdienst zu Tee, Kaffee und Plätzchen treffen.
Es sind hier viele anwesend, die in ein schwarz-weißes ‚Ministranten-Gewand‘ gekleidet sind – wie ich von Deborah erfahre, sind das die Chormitglieder! Es sind aber nicht viele Gemeindemitglieder hier heute – die Sommerferien haben schon begonnen.
Den Gottesdienst leiten gleich 2 Pastors – einer davon ist eine Frau! Nur eines der gesungenen Lieder ist mir bekannt: Das ‚Sanctus‘ von Schubert, alle anderen sind komplett fremd für mich! Der männliche Pastor hält eine sehr lebensnahe Predigt, der weibliche verliest die Kirchennachrichten, es wird das Abendmahl ausgeteilt, der Chor hebt noch einmal an zu singen und nach einer (sehr) knappen Stunde ist der Gottesdienst zu Ende!


Auch danach gehen alle noch einmal in den Gemeindesaal, um noch ein wenig zu plaudern und ein paar Erfrischungen zu sich zu nehmen. Langsam löst sich die Gemeinde dann aber auf und alle zieht es offenbar an den Mittagstisch.
Auch wir fahren wieder zurück, denn auf dem Weg wollen wir noch bei einem Barnes&Nobles vorbei – ich muß mir endlich einen kleinen Reiseführer über Costa Rica kaufen, damit ich die nächsten Tage noch ein wenig mehr über mein nächstes Ziel erfahren kann!
Ich finde das Gesuchte und danach geht es zu einer Art ‚Frauenhaus‘- die wollen heute nachmittag gemeinsam zum Blaubeer-Pflücken. Aber als wir am Treffpunkt ankommen, ist dort niemand zu sehen! Wie schade – aber dann fahren wir eben doch nach Hause! Auf dem Weg beschließt Deborah jedoch, daß ich auf jeden Fall noch eine Spezialität hier probieren muß „Popeyes Chicken & Bscuits“ und wir steuern einen dieser Kettenläden an, um unser Abendessen einzukaufen! Zwei Schachteln werden geordert (Überraschung!), aus denen es auf dem Heimweg verführerisch duftet!
Und es schmeckt dann auch köstlich – Hühnchenteile in einer ein bißchen scharf gewürzten Panada fritiert! Dazu ein wenig Cole Slaw (Kraut-Salat) und die wirklich leckeren salzigen ‚Buttermilk Biscuits‘ – ein Gedicht! Eigentlich ist das heute mein letzter Abend, aber von den Couchsurfern, die ich in Lafayette und Beaumont/TX angeschrieben hatte, hat sich bisher noch keiner gemeldet. Daher schlägt mir Deborah vor, noch einen Tag länger zu bleiben – dann könnten wir morgen ganz privat zum Blaubeerfeld fahren und auf dem Weg zurück kann sie mir dann noch ein altes Städtchen zeigen.
Da ich nichts weiter vor habe – ich muß nur spätestens am Donnerstag abend in Houston sein, nehme ich den Vorschlag gerne an!

Montag, 20.Juni 2011

Heute habe ich mal richtig lange geschlafen – Deborah ist auch eher eine Langschläferin und wir treffen uns in der Küche zu einem schnellen Frühstück, ehe wir uns auf den weg Richtung Blaubeer-Plantage machen!
Die Fahrt geht aus der Stadt hinaus und dann ein Stück Richtung Norden. Wir haben offenbar genau die richtige Zeit erwischt, denn es ist ganz flüssiger Verkehr überall! Am Stadtrand fahren wir eine ganze Weile an der Exxon-Raffinierie vorbei – eine wirklich riesige Anlage! Doch bald wird es richtig ländlich – die Häuser seltener, die Straßen schmäler und links und rechts der Straße überall Felder. Einmal fahren wir sogar an einem Wein“berg“ vorbei – der gehört zu dem Gefängnis, das wir kurz danach passieren! Es wird aber kein Wein daraus gemacht, sondern die Trauben werden nur zu Rosinen verarbeitet – sagt man zumindest :-)!

Dann kommt auch schon die Abzweigung zur ‚Blueberry Ridge‘ und bald können wir unser Auto im Schatten der Blaubeerbüsche abstellen! Diese Büsche hier sind riesig – die meisten deutlich mehr als 2m hoch! Es sind ein paar wenige Leute hier und es gibt noch viel zu pflücken!
Am Servicestand hängen jede Menge unterschiedlich langer Gürtel und jede Menge Gallonen-Plastikflaschen (von Milch, Saft oder Wasser) mit Henkel und abgeschnittenem ‚Kopf‘! Die hängt man sich an den Gürtel und hat damit die Hände frei zum Pflücken! Die Beeren hängen teilweise in Büscheln wie kleine Weintruben an den Zweigen und das Pflücken geht damit ruckzuck! Die vollen Flaschen leeren wir in große Plastiktüten.

3x wird diese Prozedur wiederholt, bevor ein Regenschauer einsetzt und wir beschließen, daß wir jetzt doch aufhören sollten! Wir haben beide jeweils um die 5 Pfund gepflückt (und diese Menge muß Deborah ja erst mal verarbeiten…), ich ein wenig mehr – was Deborah äußerst bemerkenswert fand :-)! Die Bezahlung geht ähnlich wie bei uns auf den Feldern mit den „Blumen zum Selberpflücken“ – es hängt eine Waage dort (so eine, wie in Italien auf den Märkten), daran werden die vollen Plastiktüten gehängt, das Gewicht mit dem angeschriebenen Preis multipliziert und das Geld wird in eine Kasse gesteckt – fertig!

Nach dieser Arbeit haben wir uns noch ein wenig Vergnügen verdient und wir fallen für richtig viel zu Trinken in den ‚Diner‘ im nicht weit entfernten Städtchen Jackson ein – Blaubeerpflücken macht durstig! Überraschend war jedoch, daß es zwischen den Büschen deutlich angenehmer von den Temperaturen war wie jetzt hier!
Jackson ist eine kleine Gemeinde mit auch ein paar richtig alten Häusern,





aber vor allem auch einer „Winery“, in die mich Deborah zu einem ‚Tasting‘ entführt!


Es werden hier nur Weine aus der Muscadet-Traube (die original nur hier in den Staaten wild gewachsen war!) gekeltert. Zwei der ganz trockenen (aber auch sehr leichten) Weine haben mir gut geschmeckt – alle anderen waren mir viel zu süß! Witzig war jedoch das Gebäude – es sah aus, wie eine der Missionen in Kalifornien! Unmttelbar daneben jedoch war eine Art griechischer/römischer Tempel aufgebaut – was auch immer der Grund dafür war…

Auf dem Weg zurück finden wir auch noch eine Farm, wo Gemüse (vor allem Tomaten, Squash und Zucchini) frisch vom Feld verkauft werden und da schlägt Deborah auch nochmal ordentlich zu. Dann aber fahren wir endgültig Richtung Heimat – wir wollen auch am Nachmittag nicht unbedingt in die Rush Hour kommen!

Unterwegs überraschen uns von jetzt auf gleich ‚Katzen und Hunde‘, ein überaus ergiebiger Regenschauer, der uns fast zum Anhalten zwingt. Aber wie so oft hier, ist es eine Sache von einer dicken Wolke und als wir die gaaaanz langsam unterquert haben, ist wieder blauer Himmel! So kommen wir gerade rechtzeitig in Deborahs Stadtviertel an und wir können auch noch schnell einen Abstecher zu Barnes&Nobles machen. Der Reiseführer, den ich mir gestern gekauft hatte, ist von 2007 – er wird jedoch anstandslos in einen aktuellen umgetauscht!

Zuhause angekommen, widmet sich Deborah den Blaubeeren und ich koche uns eine wunderbare Gemüsesalsa aus dem mitgebrachten frischen Gemüse! Zusammen mit Spaghetti und Erdbeeren mit Joghurt als Nachtisch ein Abendessen ‚zum Niederknien‘!

Morgen geht es aber endgültig weiter! Ich habe heute von einer deutsch-stämmigen Couchsurferin aus Beaumont (unmittelbar nach der Grenze in Texas gelegen) eine Zusage für die nächsten Nächte bekommen und werde also morgen dahin fahren – nicht ohne ‚Avery Island‘ eine Besuch abzustatten! Auf dieser Insel in der Nähe von Lafayette ist nämlich die Tabasco-Fabrik und das ist nur ein ganz kleiner „rattenscharfer“ Umweg :-)!

Dienstag, 21.Juni 2011

Ich lasse es einigermaßen gemütlich angehen – bei meiner nächsten Gastgeberin werde ich erst am späten Nachmittag erwartet und es ist wirklich nicht weit! Es war eine so nette Antwort auf meine Anfrage: „Bin im Moment nicht so ganz auf Besuch eingestellt – mein Haus is ein Sumpf, ich bin in letzter Zeit kaum zu Hause gewesen, das Gaestezimmer is sauber aber hat noch die Sachen von meiner Tochter drin, mein Kater ist vor einer Woche verloren gegangen, Dienstag und Mittwoch muss ich arbeiten und am Donnerstag frueh morgens nach Houston zu einem Fortbildungskursus… wenn dir dass alles nichts ausmacht bist du hier herzlich willkommen!“ Es scheint eine sehr unkomplizierte Frau zu sein! Was mich allerdings mit Beaumont erwartet – ich habe keine Ahnung! Es ist einfach ein kleiner Zwischenstop Richtung Houston, wo ich dann die letzte Nacht vor meinem Abflug ein Hotelzimmer mehr oder weniger ‚im‘ Flughafen gebucht habe.

Aus der Stadt heraus dauert es nicht lange und ich befinde mich auf dem ‚Stelzen-Highway‘ durch oder besser ‚über‘ den Bayou! Es ist schon ein sonderbares Gefühl, ringsum von Sumpfflächen umgeben zu sein – die allerdings manchmal dicht grün bewachsen sind!

Die Abhzweigung nach Lafayette ist gut ausgeschildert und ich hatte mir eine Route in Google gesucht, nach der ich mich jetzt richte. Lafayette ist eine mittelgroße Stadt hier, aber für irgendwelches Sightseeing habe ich keine Lust und fahre gleich durch, Richtung Avery Island. Durch relativ ländliches Gebiet erreiche ich diese Abzweigung auch bald und dann ist auch schon zu Tabasco beschildert! Die meisten Häuser am Straßenrand sind auf richtig hohen Stelzen gebaut – das ’normale‘ Hochwasser scheint also auch schon ziemliche Ausmaße zu haben! Kurz vor der Tabasco-Fabrik muß ich an einer kleinen Brücke anhalten und den ‚Brückenzoll‘ bezahlen! Die Firmenbesichtigung kostet zwar nichts, aber der Zugang zur Insel muß mit einem symbolischen Dollar bezahlt werden. Die gesamte Insel gehört übrigens der Firma Tabasco bzw. der Familie McIlhenny. Sie haben hier außer den Produktionsgebäuden auch noch einen eigenen Salzstock, aus dem sie sich für die Produktion bedienen (der übrigens mehr als 4km in die Tiefe reicht, wie Bohrungen nachgewiesen haben!) und es gibt eine Art ‚Pflanzen- und Tierpark‘ hier, wo vor allem für den Schutz der weißen Reiher gesorgt wurde und wird. Darüber hinaus gibt es jedoch heute eine Vielzahl von Vögeln in diesem Park und auch Pflanzen aus aller Herren Länder! Auf der Insel sind auch die Wohnhäuser der Familie und aller Mitarbeiter untergebracht und es befinden sich dort auch die ‚Pepper Fields‘, auf denen die ganz speziellen Chillischoten geerntet werden!

Ich habe Glück und komme gerade zum Start der nächsten Tour zurecht! Wir erfahren u.a., daß die kleinen Schoten alle von Hand geerntet werden. Vor der Ernte geht einer der Familie durch die Felder und läßt die Büsche markieren, die besonders schöne Schoten tragen – die werden dann extra gepflückt und getrocknet und ergeben das neue Saatgut für das nächste Jahr! Die Schoten für die Produktion müssen eine ganz besondere rote Färbung haben, ehe sie geerntet werden dürfen! Dafür haben die Pflücker alle einen ‚baton rouge‘ – einen ‚roten Stock‘ bei sich, der genau das richtige Rot aufweist und der dann an die jeweiligen Chillibüschel zum Abgleich gehalten werden kann! Bei voller Produktion verlassen etwa 700.000 der typischen Tabasco-Fläschchen pro Tag das Gelände – man kann sich ungefähr vorstellen, wieviele Schoten da erstmal gepflückt werden müssen…
In der originalen ‚roten‘ Sauce ist auch nur Essig, Chilis und Salz – nichts weiter sonst (gibt dafür auch eine Art ‚Reinheitsgebot‘:-))! Die chilis werden klein gemahlen und mit Salz und Essig zu einer Maische vermischt, die erst einmal für etwa 1 Woche offen gären kann! Dann wird diese Maische in Holzfässer gefüllt (dafür werden übrigens gebrauchte Whiskey-Fässer von Jack Daniels benutzt!) und für drei Jahre stehend gelagert! Damit durch die Ritzen der Deckel die weiter entstehenden Gase entweichen können, aber keine schädlichen Bakterien in die Fässer gelangen können, wird auf jeden Deckel eine seeehr dicke Schicht von dem eigenen Salz gehäuft – die nimmt die austretende Feuchtgkeit zuverlässig auf und dieses Gemisch tötet andererseits auch alle eventuellen Bakterien ab!
Dann ist die Sauce fertig, wird nur noch gefiltert und abgefüllt!

Wirklich sehr interessant! Nach diesem Vortrag wird uns noch ein kurzes Video über die Geschichte von Tabasco gezeigt und dann gehen wir ein Stückchen an der Abfüll-Straße entlang (die Abfüllmaschinen sind übrigens von KRONES in Neutraubling – bayerische Wertarbeit in aller Welt! ) und dann werden wir in den Giftshop entlassen! Vorher gibt es jedoch noch für jede/n Teilnehmer/in je eine winzige Probe von den Geschmacksrichtungen ‚rot‘, ‚grün‘ und ‚chipotle‘! Im Laden kann man davon noch unendlich nachkaufen, wenn man möchte und es gibt hunderterlei Unterschiedliches rund um das Thema ‚Tabasco‘!
Da es jetzt gerade Mittagszeit ist, lasse ich mir am Imbißstand ein Original-Etouffee schmecken – das fehlte mir noch bei meinen ‚Südstaaten-Spezialitäten‘ :-), ehe ich mich auf den Weiterweg begebe! Eigentlich hatte ich überlegt, noch eine wenig die Insel zu erkunden, aber es drohen schwarze Wolken am Horizont – ich werde doch lieber gleich weiterfahren!
In einem ‚United States Post Office‘ am Weg kaufe ich aber noch Verpackungsmaterial etc., damit ich heute abend endlich meine Päckchen für Deutschland fertig machen kann!

Kaum in Lafayette angekommen, fängt es wie aus Kübeln an zu regnen! Ich halte eine Weile auf dem Standstreifen an – denn die großen Trucks pflügen weiter durch den Regen, als ob das garnichts wäre! Ich habe keine Lust, mit meinem kleinen Auto ein Opfer für sie zu werden…
Aber auch heute hört es bald wieder auf und ich kann bei Sonnenschein in den ‚Lone Star State‘ einfahren!

Direkt an der ‚Grenze‘ ist eine Touristeninformation, wo ich mir gleich mal einen Plan und Veranstaltungskalender von Beaumont geben lasse – irgendwie muß ich mich die beiden Tage dort beschäftigen! Direkt vor dem Haus hier streift ein Waschbär herum, der anscheinend hofft, daß die Touristen für sein leibliches Wohl sorgen werden – er hat auf jeden die ‚Bettelpose‘ schon richtig drauf! Mir tut es fast ein wenig leid, daß ich so garnichts für ihn habe!

Der weitere Weg vergeht schnell und mit der präsisen Beschreibung von Sabine finde ich auch ohne Probleme zu ihr! Ich rufe kurz an, daß ich von der Autobahn runter bin und als ich in ihre Straße einbiege, steht sie auch schon winkend auf der Straße vor ihrer Einfahrt!
Die Begrüßung ist herzlich – dadurch, daß man gegenseitig schon einiges durch das Couchsurfing-Profil voneinander weiß, kommt in den meisten Fällen gar kein Fremdeln auf! Sabine spricht darüber hinaus noch ‚richtig‘ Deutsch – nach so vielen Jahren hier in den Staaten, irgendwie fühle ich mich wie zu Besuch bei einer guten Freundin! Ich kann mein Quartier im ‚Tochterzimmer‘ aufschlagen – die ’normale‘ Bewohnerin ist derzeit zum Studium in Berlin! Sabine ist zur Couchsurfing-Gastgeberin geworden, wie soviele andere auch: Sie hat bei ihrem kürzlichen Besuch in der deutschen Heimat so gute Erfahrungen als Gast gemacht, daß sie das gern ‚zurück geben‘ möchte!

Sie wohnt noch nicht lange hier in diesem hübschen Häuschen und hat deswegen noch kein Internet (nur ihren eigenen Surfstick am Laptop) und hat auch noch ein bißchen zu tun. So lasse ich mir nach einem kurzen Schwätzchen den Weg zum nächsten Supermarkt bzw. der nächsten Mall beschreiben! Da werde ich meine Mails mal checken, einen schönen Cappuccino trinken und ein bißchen was einkaufen – vielleicht kann ich ja für uns kochen heute abend?

Ja – ich werde „kochen“! In dem aufgesuchten Supermarkt gibt es so schönes Obst und Gemüse, da muß ich einfach zuschlagen! Ein Riesenschüssel Salat schwebt mir vor – mit Avocado, Radieschen, Gurken, Tomaten und Thunfisch! Auf einem grünen Bett aus Blattsalaten und Spinatblättern! Dazu gibt es leckeres Vollkorn-Nuß-Brot!!! Daheim angekommen, sagt Sabine auch nicht ‚Nein‘ zu meinem Vorschlag und wir lassen ihn uns später den Salat, während viel Erzählen und Lachen, am gemütlichen Esstisch schmecken!
Nach dem Essen versucht sie, vor der Tür den verloren gegangenen Kater zu locken – aber leider wieder vergeblich! Sie ist jedoch fest davon überzeugt, daß er woanders ‚Asyl‘ gefunden hat!

Total entspannt und müde verschwinde ich in mein Bett! Was für eine kurzweiliger Tag und schöner Abend! Sabine muß noch einen Artikel schreiben, der bis morgen früh abgeliefert sein muß – die Arme!

Mittwoch, 22.Juni 2011

Gestern beim Abendessen hat meine Gastgeberin mir schon eröffnet, daß wir heute nachmittag zum Tee eingeladen sind und danach zu einem Glas Wein – beides sind Freunde von ihr und ich freue mich sehr darauf! Das sind stets besonders schöne Gelegenheiten, mehr über die unterschiedlichsten Lebensformen der Einheimischen zu erfahren! Ich packe also schnell meine Päckchen endgültig fertig und bringe sie schnell noch zur Post! „Schnell war jedoch ein Wunschtraum – es dauert wieder mal ewig! Obwohl ich als Einzige anstehe, braucht es schon mal einige Zeit, bis die beiden vor mir fertig sind! Dann werde ich jedoch erst einmal mit Zoll-Erklärungen in mehreren Ausfertigungen versorgt – man muß jeden Artikel extra deklarieren! Das Ausfüllen dieser vielen Erklärungen nimmt natürlich auch ordentlich Zeit in Anspruch! Anschließend kann ich mich zwar vor die Schlange stellen, aber es sind wieder „Endlos-Klienten“ vor mir! Endlich komme ich dran und dann wird es erst richtig langwierig! Jedes Teil auf der Erklärung wird nachgefragt (ich hatte es in Deutsch aufgeschrieben, da mir vorher gesagt wurde, daß es für den deutschen Zoll so sein müßte) und manchmal fehlt mir dann ein Wort! Für Christbaum-Kugel habe ich alt ‚Christmas Decoration‘ angegeben! Das geht nicht – das wäre zu allgemein! Aber ich habe es ja ganz speziell auf Deutsch aufgeschrieben! Aber was heißt es dann auf Englisch? ‚Christmas Ball‘? Einer aus der Reihe der Wartenden wirft ungeduldig ein, ob wir uns jetzt wohl bis Weihnachten damit beschäftigen wollten (er spricht mir aus dem Herzen!!!) und da ist es dann plötzlich nicht mehr so wichtig! Anschließend müssen aber 48 Durchschläge gestempelt werden (!!!) und die Bezahlung, vor allem das Wechselgeld, dauern auch noch ihre Zeit! Ich bin inzwischen schon viel zu spät, aber ich kann Sabine nicht anrufen, weil mein Guthaben aufgebraucht ist (das wollte ich eigentlich auch noch aufladen…). Aber sie ruft mich dann an – gerade als ich wieder ins Auto einsteige und ich kann ihr alles kurz erklären. Ein paar Minuten später bin ich dann auch wieder vor ihrem Haus, wo sie schon auf mich wartet und ich dann hinter ihr her fahre!

Das Ehepaar, das wir als erstes besuchen, sind beides Künstler: Er ist der berühmte Bildhauer David Cargill und seine Frau Patty ist Malerin! Meine Verspätung wegen der Post wird von ihm nur mit einem ‚kann ich mir genau vorstellen‘ kommentiert :-)! Obwohl Patty sehr krank ist und beide auch schon über 80 sind, haben sie es sich nicht nehmen lassen, für uns Tee vorzubereiten und David hat sogar leckere Cookies dazu gebacken! Sie sind vor allem interessiert, wo ich in den vergangenen Monaten überall war und ob sich wohl mein Leben (oder ich mich) verändert hätte in dieser langen Zeit weit weg von daheim. Das kann ich nun so garnicht beantworten – da muß ich dann zuhause erstmal Meinungen einholen :-)! David erzählt, daß sich sein Leben durch eine längere Reise Mitte der 50er Jahre durch Italien komplett verändert hätte – vom eigentlich studierten Industrie-Designer wurde er zum Bildhauer! Es ist schön, mit den beiden zu plaudern – aber Patty muß sich bald zurück ziehen, so ein Besuch ist sehr anstrengend für sie! David zeigt mir noch das Atelier (wo auch viele wunderbare Arbeiten seiner Frau zu sehen sind!) und ich bin erstaunt über die Vielfältigkeit der Materialien, mit denen er arbeitet! Vor allem macht er neben sehr großen, manchmal richtig monumentalen Plastiken auch ganz winzige Dinge – ich werde garnicht fertig mit schauen!
Später, beim Gang durch den ‚Skulpturen Garten‘ gesellt sich Sabine auch zu uns und wir freuen uns am schönen Garten, der nach den Hurricans Katrina und Rita auch komplett zerstört war! Und nun merkt man nichts mehr davon – gepflegt und voller schöner unterschiedlicher Skulpturen!

Wir müssen uns aber bald davon trennen, da ja die nächste Einladung schon auf uns wartet! Dabei lerne ich ein echtes „Südstaaten-Haus“ kennen – innen wie außen! Es ist fast so etwas wie ein ‚bewohntes Museum‘! Das sehr gastfreundliche Besitzer-Ehepaar hat das Haus vor einigen Jahren gekauft und setzt nun alles daran, es so originalgetreu wie möglich wiederherzustellen! Auch eingerichet ist es mit zahllosen Möbelstücken aus der Originalzeit, die sie schon seit längerem gesammelt haben! Es ist wirklich ein Gedicht – das einzig Moderne ist die Kücheneinrichtung und -technik (aber auch die hinter alten Holztüren und Fliesen fast unsichtbar verborgen) und die Bäder! Hier fühle ich mich wirklich ein wenig wie ‚Scarlett O’Hara‘ 🙂 – nur die breite Freitreppe gibt es hier nicht, dafür eine steile Wendeltreppe! Der Hausherr legt auch größten Wert darauf, daß er so gut wie alles selbst macht – so richtig könnte das sowieso niemand anderes! Nur die Hilfe eines alten Freundes nimmt er hin und wieder dafür in Anspruch – im Moment bauen sie gerade eins der Bäder um und tüfteln darüber, wie mit modernen Fliesen die alten Zeiten möglichst originalgetreu wiedergegeben werden können!
Dieses wunderschöne Haus ist übrigens auch die Heimat von 8 Katzen und 3 Hunden…

Nach der „Hausführung“ mit einem leckeren Riesling verabschieden wir beide uns aber bald, denn Sabine hat noch ein Meeting in ihrer ‚Arbeit‘! Und jetzt erst erfahre ich, was sie eigentlich hauptberuflich macht – sie ist eine Pastorin der lutherischen Kirche! Was für eine Überraschung und für mich wieder mal eine ‚Weltpremiere‘ – die erste Pastorin in meinem Freundeskreis :-)! Ich fahre noch schnell mit zu ihrer Kirche und sie stellt mich dem versammelten Gemeinderat vor! Die wollen auch mal eine ‚richtige‘ Couchsurferin sehen – ihre Pastorin ist ihnen als solche ja nicht ganz geheuer :-)!

Ich fahre danach noch ein wenig durch die Gegend und fotografiere die schönen alten Häuser hier im ‚Historic District‘ von Beaumont! Es sind richtig alte darunter, aber auch welche, die nur nach altem Muster in den letzten Jahrzehnten erstellt wurden. Es gibt auch noch den ‚Store‘ aus den 40er-Jahren, der steht aber leider leer. Ist zu wünschen, daß sich da auch bald engagierte ‚Restaurierer‘ finden mögen!

Ich komme an einem Haus vorbei, was wie ein französisches Landschlößchen aussieht! Das stand früher wohl in einem riesgen ‚Schloßpark‘ – das scheint aber den Besitzern zu teuer oder aufwändig geworden zu sein! Heute ist der Park öffentlich und die beiden früheren pompösen schmiedeeisernen Tore stehen etwas verloren in der Gegend herum…

Mein Fotografieren wird von einem Vater und seinen beiden halbwüchsigen Söhnen aus ihrem Garten heraus sehr kritisch beobachtet! Der Vater kommt dann auf mich zu und fragt mich, von welcher Versicherung ich denn wäre! Das kann ich schnell aufklären und als sie hören, daß ich eine Touristin aus ‚Germany‘ bin, die von den Häusern hier einfach nur begeistert ist, werde ich von allen dreien noch mit guten Tipps versorgt, wo noch besonders schöne sind bzw. wo ich gaaaanz alte Eichen finden kann, die dicker wären als mein kleines Auto :-)! Nach vielen guten Wünschen für meine Weiterreise verabschiede ich mich und sie winken mir alle drei noch lange nach!





Da es jetzt langsam dunkel wird, kann ich garnicht mehr lange fotografieren und fahre deshalb bald zurück. Sabine ist noch nicht da, aber da ich ja einen Schlüssel habe, macht das garnichts – so kann ich schon mal mit dem Abendessen anfangen! Heute gibt es eine leckere Tomatensauce mit allerhand Gemüse, was ich im Kühlschrank finde bzw. gestern noch besorgt hatte.
Gerade rechtzeitig für die Nudeln kommt dann meine Gastgeberin und wir können gleich zusammen essen! Wie schade, daß diese Zeit hier so schnell vergangen ist – es war wirklich mehr als kurzweilig und die ganzen Hinweise vom Touristen Center an der Autobahn habe ich garnicht gebraucht!
Sabine muß morgen ganz früh schon los – sie hat ein Meeting mit ihrem Bischof in Houston! Also wird es heute doch nicht ganz so spät – auch ich werde früh aufstehen, auch wenn ich mich dann ganz in Ruhe auf den Weg machen kann!

Donnerstag, 23.Juni 2011

Sabine steht schon lange vor mir auf – ich lasse mir Zeit bis 7h. Dann aber raus aus den Laken, damit ich schnell noch Frühstück für uns beide machen kann! Schnell noch eine herzliche Verabschiedung und gegenseitige Einladung für ein hoffentlich baldiges Wiedersehen und schon ist sie weg!

Ich packe erstmal meine Sachen zusammen und mache dann in der Küche wieder Ordnung, ehe ich mich gegen 10h auch auf die Straße begebe! Vorher fahre ich noch bei dem kleinen Coffeeshop vorbei und nehme mir einen ‚Café Latte‘ und ein Sandwich ‚to go‘ mit – das werde ich heute mittag irgendwo unterwegs zu mir nehmen! Von der Mall auf die Interstate ist es ganz leicht zu finden und die Abzweigung auf die Landstraße durch Texas, die mir Sabine empfohlen hat, ist auch deutlich beschildert! Bald schon bin ich außerhalb des Stadtgebietes und es findet sich nur noch ‚Weites Land‘, manchmal unterbrochen von kleinen Ortschaften, großen Ranches oder auch ein wenig Wald!

Mitten in einem der kleinen Dörfer, die ich durchfahre, begegnet mir ein Schwertransport mit einem riesigen runden Container – dagegen sind die wirklich ordentlich großen Trucks hier nur ‚kleine Fische‘! Nur 3 Polizeibeamte auf Motorrädern sichern das Ganze und haben auch alles voll im Griff! Es dauert nur ein paar Minuten und der Verkehr wird über einen Parkplatz um das Riesengefährt herum geleitet undes entsteht so gut wie kein Stau! Ich nutze kurz danach einen schönen Platz im Grünen für mein Lunch-Picknick, ehe ich weiter fahre!

Ein kurzer späterer Ausflug in eine Mall, um nach Ansichtskarten zu schauen, ist leider erfolglos – wer will hier schon Karten schreiben? Also weiter auf meinem Weg, der Flughafen von Houston kann eigentlich garnicht mehr weit sein!

Dummerweise habe ich mir keine Wegbeschreibung zu dem für die eine Nacht hier gebuchten Hotel ausgedruckt und langsam wird die Besiedelung dichter, die Straßen breiter und die Kreuzungen häufiger! Aber ich bin schließlich in den USA, dem Land von Starbucks und dessen kostenlosem WLan!!! Also schnell das nächste ‚Kaffeehaus‘ angefahren, mein notebook aus der Tasche geholt und schon kann ich mir den genauen Straßenverlauf anschauen! Gut, daß ich das gemacht habe – es kommen einige parallel verlaufende große Highways auf mich zu und da hätte ich mich ganz schön verfahren können!
Gegen 7h komme ich im Hotel an! Wie so oft in unmittelbarer Flughafen-Nähe gibt es – außer anderen Hotels – nichts hier! Selbst das mit dem Abendessen wird schwierig! Es gibt nur einen Automaten mit eisgekühlten Sandwiches, die man sich in der Mikrowelle auf dem Zimmer aufwärmen könnte! Na danke, da vergeht mir ja jeder Appetit! Ich habe noch ein wenig Obst, das reicht für heute! Ich checke noch schnell online ein für den Flug morgen – leider bekomme ich keinen Boardingpass in meine Mailbox geschickt, sondern nur den lapidaren Hinweis, „dies ist kein Boardingpass – bitte wenden sie sich am Flughafen an den Ticketschalter“! Na Bravo – wieder mal ‚echt Continental‘! Aber da denke ich garnicht weiter drüber nach, ich muß früh ins Bett – mein Flieger geht um 10h, ich muß 3 Stunden vorher (!!!) am Flughafen sein und auch noch das Auto abgeben – also aufstehen spätestens um 5.30h ist wohl realistisch…

4 Antworten zu Ein bißchen Louisiana und Texas – gewürzt mit einer Spur Tabasco!

  1. Luise schreibt:

    So lange kein Eintrag… *neugierig guck…* Bist du jetzt in Nordamerika? Seattle? Alaska Cruise?
    Irgendwie habe ich in Erinnerung, dass du die machen wolltest, liebe Christine.
    Ganz viel Spaß und weiterhin superschöne Erlebnisse.

    • grannyontour schreibt:

      Nein,noch nicht ganz :-)! Costa Rica ist blog-technisch gerade in Arbeit, werde das in den nächsten Tagen schaffen! Bin wieder mal in Kalifornien bei meiner Freundin – ausspannen und aufarbeiten… Ab 23.7. geht es über San Francisco, Nord-Kalifornien, Oregon und Washington nach Alaska!

  2. Ursula Rothacher schreibt:

    Hallo Christine,
    bist du nun in Alaska unterwegs? Wir wünschen dir weiterhin eine gute Reise und freuen
    uns auf schöne Bilder von wilden Bären!!!
    Wir denken an dich…ganz liebe Grüsse aus der Schweiz
    Ursi und Fritz

    • grannyontour schreibt:

      Nein – noch bin ich in Kalifornien, am Freitag geht es Richtung Norden durch Oregon und Washington State! Der Flieger nach Anchorage startet erst am 14.8. von Seattle!
      Liebe Grüße zurück!
      Christine
      PS: Unter ‚Mittelamerika‘ gibt’s viele Bilder von „wilden Spinnen“ und dgl. :-)!

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